Die Lagune von Brusc beherbergt
neben einem herrlichen Rasen von
Tanggras (Cymodocea nodosa) und Flecken von
Seegras (Zostera noltii) (bei den ehemaligen
Salinen und in der Nähe von Süßwasserzuflüssen) bakterielle und
planktontische Populationen, Arten, die für schlammiges Sediment
typisch sind, aber auch eine reiche frei schwimmende Fauna.
Man verzeichnet:
-epiphytische Arten,
festsitzend auf den Blättern (z.B. Trompetenanemone Aiptasia
mutabilis) oder epibiontisch auf anderen Tieren;
-Arteen, die im Sediment
festsitzen wie Würmer (Sabelles, Spirographes
..), Cnidaria (Anémones,
Cérianthe),
Muscheln (Pinna
nobilis), Algen (Acetabularia,
Caulerpa);
-wühlende Arten: Würmer
(polychäte Anneliden wie Arenicola,
Nerine, Nephtys,
Siponcles
..), Krebse (Upogebia),
Mollusken (Coque,
Praire, Cerithe, Palourde, Couteau
..);
-frei lebende Arten wie
Mollusken (Seehase Aplysia,
marine
Nacktschnecken Hypselodoris (= Glossodoris Krohni), Kegelschnecke
Conus mediterraneus; Fische (Glasnadel Syngnathes,
Seepferdchen Hippocampes,
Lippfisch Labrus,
Mittelmeer-Lippfisch Crenilabrus,
Drachenkopf Scorpaena,
Leierfisch Callionymus,
aber auch Goldstrieme , Goldbrasse Sparus
= Chrysophrys, Seebarsch Dicentrarchus,
Ringelbrasse Diplodus,
und auch die Jungtiere des Sägebarsches;
Stachelhäuter (Holothurien); zahlreiche Krebstiere aus allen systematischen Gruppen (Einsiedlerkrebs
Pagurus, Crevetten)
Wirbellose (insbesondere Krebse und Weichtiere), aber auch zahlreiche Fischarten, die später die Zutaten für die berühmte "Bouillabaisse" liefern.
durch ihre Produktion organischer Substanz durch Phytoplankton, die den Anfang vieler Nahrungsketten bildet.
zwischen der Camargue und den Salinen von Hyères für Becassinen, Silberreiher, Fischreiher, Enten, Lachmöven (Larus ridibundus), Seeschwalben....und den leider immer selteneren Flamingos!
Jedes Jahr kommen viele Tausend Schüler und Studenten an ihre Ufer,
um die marine Umwelt zu studieren; zahlreiche wissenschaftliche
Arbeiten wurden über sie veröffentlicht.
Jahr für Jahr wächst die Zahl der Touristen, die in einem ruhigen,
ursprünglichen Fischerdorf die natürlichen, noch wenig künstlich
gestalteten Landschaften erforschen.
Seit langer Zeit sind Künstler, insbesondere Maler, zu jeder
Jahreszeit treue Gäste in Brusc, mit seinem herrlichen Licht, seinen
Sonnenuntergängen und seiner wilden, sturmgepeitschten Felsküste.
Die wegen ihrer Artenvielfalt (Biodiversität) geschützt werden
muss. Ihr Schutz: eine unabdingbare Notwendigkeit!
In der Lagune von Brusc sind die Artenvielfalt, die Vielfalt der
Ökosysteme, die genetische Vielfalt (beträchtliche Genbanken) und
die Vielfalt der Wechselwirkungen besonders groß,…so ist der
Schutz dieser einzigarteigen Umwelt an der französischen
Mittelmeerküste dringend erforderlich.
Trotz der Bemühungen von
Wissenschaftlern und zahlreichen Freunden der Lagune ist sie zur
Zeit nicht im erforderlichen Maße wirksam geschützt.
Einige Bauprojekte, deren Fehler sich nicht wegwischen lassen, die
Bebauung seiner Ufer, die für den Verlust von Arten wie Spirographisi>
(polychaete Ringelwurm) oder Seegras (Zostera marina)i>
verantwortlich sind, scheinen gestoppt, aber der Grund wird von
Segelanfängernoder Anglern zu Fuß zerstampft (mit der Gefahr Caulerpa
taxifolia im Ankerplatz zu verbreiten, bis sie sich auch in
die Lagune einnistet); ihr Barriere-Riff wird von immer mehr
Fähren überquert…
Die einzige Hoffnung gegen die Angriffe durch den Menschen ruht
heute darauf, dass sie in die Liste der Zonen mit hohem
ökologischhem Wert aufgenommen wurde, die durch das Netzwerk
Natura 2000 geschützt ist.
Dabei handelt es sich um ein europäisches ökologisches Netzwerk
zusammenhängender natürlicher Lebensräume für wilde Pflanzen und
Tiere, deren Schutz als gemeinschaftliches Interesse betrachtet
wird.
In der Planung für 2004 soll
in diesem Netz mit wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen
Maßnahmen der Erhalt natürlicher Lebensräume und der Arten
beschlossen werden, die in diesen Gebieten unter Berücksichtigung
der besondren regionalen und lokalen Gegebenheiten
durchgeführt werden sollen.
Der Bereich PR 114 "Cap
Sicié/Six-Fours" umfasst im Gemeindebereich von Six-Fours einen Teil
des Sicié-Massivs, aber auch die Lagune von Brusc
und die Meeresgründe um das Archipel von Embiez
Durch die dankenswerte Initiative
der Gemeindeverwaltung von Six-Fours (März 2003) wurde in
Anwendung der Anregungen durch das Netzwerk Natura 2000 der Bau
eines kommunalen Gebäudes (1) auf
der Halbinsel Petit Gaou, das "MAISON DU GAOU", beschlossen.
Seine Funktionen können sein:
-den Zugang zum Kennenlernen der natürlichen Umwelt und
seines großen Wertes von der Lagune von Brusc, der
Meeresgründe um das Embiez-Archipel, des Sicié-Massivs und der
bemerkenswertn Küstenfelsen zu erleichtern…
-Aufbau und Unterbringung von Lehrräumen;
-menschliche Aktivitäten im Gebiet mit dem Schutz der
Naturräume in Einklang zu bringen.
-September 2003: Es wird beschlossen, das fragliche kommunale
Gebäude (das ehemalige Restaurant "la Sirène") abzureißen, unter
anderem aus finanziellen Gründen und dem wegen des
Touristenzentrums, das in den Räumen des Maison du Patrimoine an
der Küstenstraße bei den Inseln von Brusc eingerichtet werden
soll.
-2004: Das Gebäude wurde abgerissen.
(1)
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