Beim Ankerplatz von Brusc (A), liegt hinter dem
Posidonien-Barriereriff (B) ein Becken (C) mit
einer Fläche von etwa 42 ha und einer Tiefe zwischen 20 und 100
cm; es wird im Osten vom Festland und dem Sicié-Massiv begrenzt
und geschützt (1), im Südwesten
vom Embiez-Archipel, steht aber nach Nordwesten und damit für den
Mistral weit offen.
Das Posidonien-Barriereriff (B) zieht sich von der Île des
Embiez im Südwesten bis zum Hafen von Brusc (2)
auf der anderen Seite im Nordosten.
Die Lagune steht mit dem Meer durch drei Passagen in Verbindung:
- a = der Meerenge von Gaou im Süden
(zwischen der Île du Petit Gaou (3)
und dem Festland (1)).
- b = dem Petit Pas du Coq (zwischen Grand Gaou (4)
und Petit Gaou (3)).
- c = der Grand Pas du Coq (zwischen der Île des Embiez
(5) und der Île du Grand Gaou (4)).
Nach einer Vorlage vom
Bürgermeisteramt Six-Fours les Plages
Die Posidonien
("Kraut des Poseidon") besitzen Wurelstöcke, die nicht nur
waagrecht wachsen können, um neue Flächen zu besiedeln, sondern
ebenso senkrecht nach oben.
Diese Fähigkeit ermöglicht es ihnen, nicht von den abgestorbenen
Blättern begraben zu werden.
Dieses Phänomen führt zu einer langsamen Erhöhung des Grundes,
mit einer oberen Schicht lebender Posidonien und einer unteren
aus verflochtenen Rhizomen, deren unterer Teil - im Sediment
erstickt - abstirbt.
Dieses Gebilde nennen die Fischer "matte" (s.
"B" in der Grafik unten).
1= Ankerplatz von Brusc, 2 = Festland, 3 = Île des Embiez, 4 = Barriere-Riff, 5 = Lagune, 6 = Hier wurden früher Austern und andere Muscheln zur Reiniung vor dem Verkauf gehalten.
Die Pflanzen nähern sich langsam der Oberfläche
und bilden schließlich beim Auftauchen ein Saum-Riff (1,
links im Schema B).
Letzteres spielt zunehmend die Rolle eines
Wellenbrechers und einer Fangvorrichtung im Sediment, so entsteht
ein Barriere-Riff aus Posidonien (2 in Schema C), das
hinter sich eine Lagune (3) abtrennt. Die Lagune von
Brusc ist sicher die schönste der Mittelmeerküste und verdient
einen wirksamen Schutz!
Das Laubwerk der Pflanzen bricht die Dünung aus
Nordwest, filtert die Sedimente, deren gröbere Teile (Sand) sich
absetzen, während sich die feineren Teile (schlammiger Sand)
in der Lagune ansammeln.
Die Wasserzirkulation zwischen dem offenen Meer und der Lagune
über die verbindenden Durchgänge ist unbegingt erforderderlich, um
das empfindliche dynamische Gleichgewicht aufrecht zu erhalten.
Der wenig verschlammte Sand, der sich in der
Lagune ansammelt, wird von einer marinen Blütenpflanze besiedelt,
dem Tanggras (Cymodocea)
mit horizontalen, rosa Rhizomen und rötlichen,
schmalen Blättern, die einen Rasen bilden.
Diese Art kann der Ansiedlung der Posidonien vorangehen oder den
Sand zurückerobern, wo die Posidonien verschwunden sind. Sie
ersetzt auch in der Nähe der ehemaligen Salinen und bei den
Süßwasserzuflüssen eine andere selten gewordnen Blütenpflanze, Zostère
naine (Zostera noltii).
Seit 1992 hat sich in der Lagune von Brusc die berühmt-berüchtigte Caulerpa taxifolia angesiedelt, deren Ausbreitung von Forschern des Institut Océanographique des Embiez überwacht wird.
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