Das Château wurde 1612 an der Stelle eines
kleinen Forts, das unter François I. errichtet wurde, erbaut. An
gleicher Stelle stand wohl eine Küstenwache und in der Nähe die
erste Kirche, die die Mönche von Saint Victor in Marseille
errichteten.
Der Turm, der das Schloss krönt, beherrscht heute
die Insel, man kann ihn aber nicht besichtigen, da er baufällig
ist.
Am Ende des 16. Jh. wurde die Île des Embiez von
Henri IV. der Familie Lombard von Six-Fours zum Lehen gegeben,
deren Mitglieder den Titel Grafen von Sainte-Cécile des Embiez
erhielten.
Sie betrieben die Salinen und eine Sodafabrik.
Auf den weit herausragenden Felsen der Pointes Saint-Pierre, von La Gabrielle, aber auch von La Marine und Grand Gaou und auf dem Abhang links der Straße kann man vom Wind geformte Pflanzen beobachten (Anemomorphosen).
Sie zeigen sich an Bäumen (Aleppokiefer),
Sträuchern (Mastixstrauch, Steinlinde, Wacholder), aber auch an
Halbsträuchern.
Diese Arten sind, verformt und niederliegend, so zusammenstehend
und verteilt, dass sie dem starken Wind eine möglichst geringe
Angriffsfläche bieten.
Die Bäume sind durch den heftigen Wind zu einer charakteristischen
„Fahnen“-Form verformt und verdreht. Besonders stark exponierte
Zweige, in in ruhigen Zeiten wachsen, sterben durch Austrocknung
und durch den feinverrteilten Salznebel ab. Nur die geschützten
Teile überleben, aber dennoch verformt.
Die
Aleppokiefer erkennt man an ihrer silbrigen Borke, ihren
zu feinen, weichen Nadeln reduzierten Blättern, die zu zweit an
den kurzen Zweigen sitzen und schließlich an ihren Früchten, den
Zapfen oder „pignes“, die schwarz werden und mehrere Jahre am Baum
hängen.
Die Sträucher sind spindelförmig, während die Halbsträucher kugelförmig wachsen und ein charakteristisches Mosaik von verstreuten Kissen bilden.
Man geht weiter nach Süden und erreicht die Pointe du Rix.
Man hat einen schönen Ausblick auf die Küste westlich der Insel, felsig, unwirtlich, zerschnitten, von Riffen gesäumt und von hohen, steilen Felsen beherrscht, aber auch mit kleinen Buchten von überraschender Schönheit.
Die schönste und am meisten besuchte Stelle der Insel, sie wird beherrscht von der Pointe du Cougoussa und dem Tour de la Marine.
Der Tour de la Marine diente der Überwachung von
Barbarenschiffen (1); heute stellt er ein "amer" (2) dar.
Auf seiner Spitze hat man ein herrliches Panorama
nach Norden über die felsige, steile, hohe Küste, gesäumt von
Klippen und kleinen Buchten nach Süden und die flache Sandküste
mit den ehemaligen Salinen und der Lagune von Brusc.
(1) die Piraterie dauerte in der Provence
bis 1830!
(2) amer = Seezeichen für die Schiffe an der Küste
Man erreicht einen kleinen Pass
und nimmt den Weg rechts, der zum Tour de la Marine führt, von
wo man ein außergewöhnliches Panorama genießen kann. Auf dem Weg
sieht man einen Schacht, durch den man über eine unterirdische
Galerie zu einer Militärstellung aus dem Krieg 1939-45 gelangte.
Ein wenig höher findet man an einer herrlich gelegenen Stelledas
nüchterne Grab von Paul Ricard.
Bewirtschaftet seit 1922 liefern sie einen in der
Gegend anerkannten Wein, der in kleinen Fässern abgefüllt mit
Schiffen zum Festland transportiert wird.
Sie waren während des letzten Weltkrieges aufgelassen und wurden
1947 wieder in Stand gesetzt. Die Weinlese besorgen Arbeiter von
der Insel.
Sie werden von hohen Hecken aus Tamarisken (Tamarix Gallica)
oder Schilfrohr (Arundo donax) geschützt.
Die Tamariske (Tamarix Gallica, Tamariscaceae), ist ein silbrig-weißlicher Baum von 2-4 m ; die dünnen, tötlichen Zweige tragen kleine, rosa Blüten (<2cm) in Rispen. Die grünen Blätter entwickeln sich spät, ihre Ränder sind nicht durchscheinend. | |
Das Schilfrohr (Arundo
Donax, Poaceae) ist eine in der Provence häufige Art und
wird oft als Windschutz verwendet; es ist ausdauernd mit einem
Rhizom, das kräftige, verholzte Sprosse trägt, die 5 m
erreichen können, mit langen, grünen, 2-5 cm breiten Blättern. Die grünlichen oder violett überhauchten Blüten sind von langen weißen Haaren eingehüllt; angeordnet in Ährchen, die einen 30-60 cm langen Blütenstand bilden. Nach dem Trocknen werden die Sprosse wie Zuckerrohr als Angeln verwendet oder zur Herstellung von Schilfrohrmatten (als Sicht- oder Windschutz, Pergoladächer…) genutzt. |
Entlang der Wege, die an den Weinbergen entlang ziehen, kann man zwei
bemerkenswerte Pflanzen fiinden:
die Spritzgurke (Ecballium elaterium, Cucurbitaceae) |
Die Südosthänge zwischen dem
kleinen Pass und der Pointe du Grand Gaou bieten einen Überblick
über die Flora der Insel.