Ökologischer Spaziergang auf der Île des Embiez (Teil 2)

3. Die ehemalige Batterie Saint-Pierre

Von der Stelle der ehemaligen Batterie hat man einen herrlichen Blick über die weite Wasserfläche, die im Westen und Süden mit dem Meer in Verbindung steht und im Norden und Osten von Gebirgsmassiven umrahmt wird.

Die Errichtung dieser Batterie an der Stelle eines früheren Postens, der einen Granatwerfer " à la Gomer" (nach einem General benannt) beherbergte, wurde 1810 durch eine Kommission beschlossen. An drei Seiten wurde eine Brüstung, von der heute nur noch die Grundmauern vorhanden sind, gebaut; "sie sollte einen Granatwerfer Kaliber 12, einen Ofen zum Erhitzen der Kugeln und vier Artilleriegeschütze der Kaliber 18 und 24 aufnehmen".
Diese Batterie wurde niemals so bestückt, wie es die Kommission beschlossen hatte und die Kanonen, die man heute sehen kann, standen ursprünglich am Fuß des Château Sainte Cécile, hierher kamen sie erst später.  

Photo de la rade du Brusc vue de l'Île du Rouveau

Der Ankerplatz von Brusc, eine prähistorische Stätte, an der eine von Marseille aus gegründete griechische und später eine römische Kolonie befand, bietet einen hervorragenden Ankerplatz geschützt gegen den West- und Südwind; andererseits ist er weit offen für den Mistral (Nordwest-Wind) und die Largade (Westwind).
Während der Sarazenenüberfälle wurde der Hfen und die Zitadelle über ihm zerstört und im Laufe der Geschichte mehrfach wieder aufgebaut. Im Mittelalter wurde der Hafen von Brusc wieder zu einem aktiven Fischerhafen. Während des letzten Weltkrieges zerstörten Italiener und Deutsche ihn erneut

Heute können einige Fischer mit Schwierigkeiten das Fischerhandwerk und die provençalische Tradition aufrecht erhalten, während sich der Tourismus entwickelt.

 Photo de l'Îlôt du Rouvelon

° Vor der NNW-Küste der Île des Embiez liegt eine kleine Insel, "Petit Rouveau" (wie die Grand Rouveau), ein Nistplatz für viele Silbermöven(Larus michaellis = L. argentatus cachinnans = L. a. michaellis).
Nahe dabei liegt ein Felsen mit einem kleinen Turm "La Casserlane", der auf Klippen hinweist. ° Vorn trennt die Pointe nègre die Bucht von Brusc die von Sanary mit ihrem kleinen Hafen, einem der malerischsten der Mittelmeerküste.
Die Pointe nègre besteht aus dunklem Basalt (daher ihr Name) und ist der äußerste von sechs aufeinander folgenden, übereinander liegenden Vulkanergüssen, die vor 6 Mio a in einem ehemaligen Tal nach Süden ausströmten, ausgehend von Spaltenausbrüchen im Bereich des Pas de la Masque im NO von Beausset.

° Die "Pointe de la Cride" trennt die beiden Buchten von Sanary und Bandol, einige Meter weiter liegt an der Küste die kleine Île de Bendot. .
°Weiter nach W nimmt man die Bucht von La Ciotat wahr, mit ihren alten Schiffswerften nahe bei den steil abfallenden Felsen namens „Bec de l'Aigle“ (Adlerschnabel) mit der Spitze des Kaps gleichen Namens.

° Noch weiter kann man bei gutem Wetter die Île de Riou und das Massif von Marseilleveyre erkennen.
Diese herrliche Wasserfläche ist von einem Amphitheater von Gebirgen eingerahmt, die den Horitont im SO und NW fast völlig abschließen..

°Das Sicié-Massiv, an seinem Fuß das Ort Brusc, wird von einer Fernsehantenne und der sehr alten Kapelle „Notre Dame de Bonne Garde“ oder „Notre Dame du Mai“, die auf 330 m Höhe die Fischer auf dem Meer bewacht.

Es ist ein kristallines, präkarbonisches herzynisches Massiv, ein Ausläufer des Maurenmassivs, es besteht aus stark gefalteten und erodierten metamorphen Gesteinen, unter denen Phyllite (eine Schieferart) und sehr harte Quarzite vorherrschen, die auch gut auf der Höhe von Fort de Six Fours als auch auf der Île des Embiez aufgeschlossen sind.
Sie erscheinen als Sockel dieser Region, in Folge alpiner Bewegungen wurden sie gepresst, zerbrochen und verschoben, so dass eine Scholle aus dem Sockel von Süden nach N verschoben wurde, über die roten Sandsteinschichten aus dem Perm und der Trias, die bei Sanary oder auch bei Fabrégas und Saint Mandrier aufgeschlossen sind. Diese Scholle wurde gefaltet und zerstückelt und bildet außer dem Massiv von Sicié das Archipel des Embiez, aber auch die kleinen Massive von Mourillon, das Cap Brun und das Massiv La Colle Noire bei Pradet.

Hinter der Küste liegen die jüngeren Kalkmassive aus dem Jura und der Kreide, die entstanden sind, seit die Sedimentbedeckung aus dem Erdmittelalter auf dem Festland abgelagert wurde, das südlich der heutigen Provence lag und das pyrenäisch-korsisch-sardische Massiv bildete. Auch diese Decke wurde durch die sehr starken alpinen Bewegungen abgelöst, gefaltet und in mehrere Einheiten zerteilt (Bartonium, oberes Eozän).

Die Ablösung der Bedeckung erfolgte auf dem Niveau von Evaporiten (Gips) oder „Seifenschichten“ aus der unteren und oberen Trias, die zusammen mit den roten Sandsteinen aus dem Perm das Tegument aufbauen, die ebenfalls gefaltet wurden, aber mit dem Sockel verbunden blieben. Man kann sie in Sanary, Fabrégas oder auch auf dem Massiv de La Colle Noire bei Pradet beobachten.

Die wichtigsten Kalkmassive, die am Horizont von SO nach NW liegen, sind:
außer dem Coudon und dem Faron, die man von hier nicht sieht,
der Mont Caume mit dem Fernmeldeturm in 804 m Höhe,
der Bau de Quatre Aures (Baou de Quatre Heures) und sein steiler Felsen,
der Croupatier (533 m), getrennt vom Gros Cerveau durch die Schluchten von Oullioules, die von der Reppe eingeschnitten wurden, die in die    Bucht von Sanary mündet,
der Gros Cerveau (443 m), der das Tal Grand Vallat, das in der Bucht von Bandol endet, von dem kleinen Becken von Bandol trennt,
schließlich die Wellen des Sainte Baume und – ganz im NW
das Massiv von Marseilleveyre..... 

Man hält sich nach Süden auf der Straße längs des Meeres zum Strand La Gabrielle zwischen Pointe Saint-Pierre und Pointe de la Gabrielle im Süden.